Raising a child with ADHD: Challenges, Social Barriers, and Ways to Build a Strong Parent-Child Relationship

Ein Kind mit ADHS aufziehen: Herausforderungen, gesellschaftliche Hürden und Wege zu einer starken Eltern-Kind-Beziehung

Ein Kind mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zu erziehen, bedeutet, sich täglich neuen Herausforderungen zu stellen. In Schule und Gesellschaft gelten oft Normen und Erwartungen, die ein Kind mit ADHS nur schwer erfüllen kann. Dies führt häufig zu negativen Rückmeldungen für das Kind, aber auch zu Überforderung und Unsicherheit bei den Eltern. Wie kann man in diesem Spannungsfeld eine liebevolle, unterstützende Beziehung aufbauen und das Kind auf seinem Weg stärken?

Herausforderungen im Alltag und in der Schule

Kinder mit ADHS sind oft impulsiv, können sich nur schwer auf eine Aufgabe konzentrieren und haben manchmal Schwierigkeiten, sich in sozialen Situationen angemessen zu verhalten. In der Schule kann dies zu Problemen führen, da sie häufig als unruhig, störend oder „nicht angepasst“ wahrgenommen werden. Sie erhalten regelmäßig negative Rückmeldungen von Lehrern und Mitschülern, was ihr Selbstwertgefühl stark beeinträchtigen kann.

Diese Kinder haben das Gefühl, „anders“ zu sein, und die Umwelt bestätigt dies durch ständige Kritik oder Zurechtweisung. Für Eltern kann dies frustrierend sein: Einerseits wollen sie das Beste für ihr Kind, andererseits werden sie oft in die Rolle des „Verteidigers“ oder „Erklärers“ gedrängt, um das Verhalten des Kindes in verschiedenen Kontexten zu rechtfertigen.

Eigene Überforderung und Selbstzweifel der Eltern

Der Umgang mit einem Kind, das anders ist, kann emotional und körperlich belastend sein. Viele Eltern von Kindern mit ADHS erleben Phasen der Überforderung und Hilflosigkeit. Man zweifelt an der eigenen Erziehungskompetenz, fühlt sich erschöpft durch den ständigen Konflikt mit dem Kind und der Außenwelt und hat oft das Gefühl, nie genug zu sein. Hinzu kommt, dass Ratschläge von Freunden oder Verwandten selten hilfreich sind, da sie die spezielle Situation und die besonderen Bedürfnisse des Kindes nicht nachvollziehen können.

Den Blickwinkel ändern: Gemeinsam ein Team bilden

Ein autoritärer Erziehungsstil, der auf Gehorsam und Strafen setzt, funktioniert bei Kindern mit ADHS meist nicht gut. Solche Ansätze führen oft nur zu weiterem Widerstand und verstärken die negativen Muster. Stattdessen kann ein partnerschaftlicher Ansatz, bei dem das Kind als eigenständige Persönlichkeit mit besonderen Bedürfnissen wahrgenommen wird, helfen, eine tragfähige Beziehung aufzubauen.

Um das Kind zu stärken und die Beziehung zu vertiefen, ist es hilfreich, gemeinsam Regeln und Strukturen zu entwickeln. Dabei kann es hilfreich sein, das Kind in Entscheidungsprozesse einzubeziehen und ihm das Gefühl zu geben, Teil des Teams „Familie“ zu sein. Dies fördert nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern auch das Vertrauen zwischen Eltern und Kind.

Praktische Möglichkeiten, das Kind zu unterstützen und zu stärken

  • Positive Rückmeldungen und Lob: Kinder mit ADHS erhalten häufig negative Rückmeldungen. Es ist wichtig, auch kleine Fortschritte und Erfolge zu loben und so das Selbstwertgefühl des Kindes zu stärken.

  • Setzen Sie klare und realistische Erwartungen: Kinder mit ADHS brauchen Struktur, aber auch Flexibilität. Statt unerreichbare Ziele zu setzen, kann es hilfreich sein, kleine, erreichbare Schritte zu formulieren und das Kind zu ermutigen, diese zu erreichen.

  • Emotionale Unterstützung und offene Kommunikation: Ein offenes Ohr und Verständnis für die Gefühle des Kindes sind wertvoll. Eltern sollten signalisieren, dass sich das Kind mit seinen Gedanken und Sorgen jederzeit an sie wenden kann.

  • Gemeinsame Strategien entwickeln: Mit dem Kind über mögliche Problemlösungen sprechen und gemeinsam Strategien entwickeln, die dem Kind helfen, Herausforderungen zu bewältigen - sei es in der Schule oder im sozialen Miteinander.

  • Professionelle Hilfe suchen: Ein Therapeut oder Coach kann sowohl für das Kind als auch für die Eltern eine wertvolle Unterstützung sein. Das Kind kann lernen, besser mit seinen Gefühlen und Impulsen umzugehen, und die Eltern können neue Ansätze und Methoden im Umgang mit ADHS kennenlernen.

Fazit: Die Stärken des Kindes sehen und die Beziehung stärken

Ein Kind mit ADHS großzuziehen ist eine Herausforderung, die Eltern viel Geduld, Verständnis und Kreativität abverlangt. Gleichzeitig bietet es aber auch die Chance, eine besonders enge und vertrauensvolle Beziehung aufzubauen, in der das Kind gestärkt wird. Indem Eltern und Kinder ein Team bilden und sich gegenseitig unterstützen, können sie die Herausforderungen gemeinsam meistern. Eltern, die ihr Kind mit Einfühlungsvermögen und positiver Verstärkung begleiten, haben die Chance, das Beste aus beiden herauszuholen und eine starke Basis für die Zukunft zu schaffen.

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